Europa

Spanien mal anders: Wüstenflair am Cabo de Gata

Der Naturpark Cabo de Gata in Spanien erstreckt sich über mehr als 50 Kilometer beinahe unverbauter Küste und bietet ein Hinterland voller spektakulärer Ausblicke.

Der Naturpark Cabo de Gata in Spanien erstreckt sich über mehr als 50 Kilometer beinahe unverbauter Küste und bietet ein Hinterland voller spektakulärer Ausblicke.

Östlich von Almeria in Spanien liegt der bis heute noch recht unbekannte Naturpark Cabo de Gata. Dabei hat der Nationalpark so manches Highlight zu bieten. fliegen-sparen.de zeigt Spanien von einer anderen Seiten.

Lavaklippen und Sanddünen, verschwiegene Buchten und weite Strände. Der Naturpark Cabo de Gata erstreckt sich über mehr als 50 Kilometer beinahe unverbauter Küste und ein Hinterland voller spektakulärer Ausblicke. Der Flughafen der Provinzhauptstadt Almeria ist nur rund 25 Kilometer entfernt und doch befindet man sich unversehens in längst vergangen geglaubten Zeiten.

Das ehemalige Bergbaudorf Rodalquilar ist eine der lohnendsten Sehenswürdigkeiten des Parks. Allein schon seine Lage im Kessel eines erloschenen und teilweise eingestürzten Vulkans ist beeindruckend.

Außerdem gibt es hier zwei Burgen aus der Zeit des Königreichs Grenada, sowie Zeugnisse einer jahrhundertelangen Bergbautradition. Hier wurden verschiedene Mineralien und Quarze, sowie verschiedene Metalle gewonnen.

Selbst einen Goldrausch gab es einmal zu verzeichnen. Doch diese hektischen Zeiten sind längst Geschichte. Seither ist das Cabo de Gata in einen Dornröschenschlaf versunken. Aussteiger und Hippies, Nudisten und Zivilisationsmüde haben die Gegend für sich entdeckt. Der seit 1987 bestehende Status als Naturpark hat den gesamten Landstrich vor dem Massentourismus bewahrt, dessen monströse Auswüchse heute viele andere Küstenabschnitte Spaniens verschandeln.

Natur pur im trockensten Landstrich Europas

Die unberührte Landschaft des Cabo de Gata gleicht einem hitzeflirrenden Traumbild. Bizarre Hügel und Lavaformationen markieren den trockensten Landstrich Europas. Und den sonnenreichsten. So sonnenreich, dass die Gegend schon als Filmkulisse für Dutzende Italowestern, einen Indiana-Jones-Film und viele andere Streifen diente.

Die Gegend zwischen San Jose und dem Cabo de Gata wird von Einheimischen deswegen auch als Dunas del Cine bezeichnet, als Filmdünen. Verstreut im Naturpark liegen verschlafene Dörfer oder kleine Fischergemeinden, die meisten mit eher einfacher touristischer Infrastruktur.

Das inzwischen zur veritablen Gemeinde gewachsene San Jose, das sich um eine flache Bucht schmiegt, ist der touristische Hauptort am Cabo. In der Calle Correo, so etwas wie der Hauptstraße des Dorfes, gibt es ein paar Läden und ein kleines Tourismusbüro, das über mögliche Aktivitäten in der Umgebung informiert.

Ausflüge mit dem Mietfahrrad, Reiten oder Windsurfen sind genauso im Angebot, wie Törns auf einem Boot. Neben einigen kleinen Hotels und Gasthäusern reihen sich auch ein paar kleine Restaurants entlang des Hafens. Fischliebhaber kommen dort überall auf ihre Kosten. Die Fische werden direkt von den Booten am Strand in die Küche gebracht. Frischer geht es nicht.

Der schöne Sandstrand mitten im Ort ist sehr lebhaft, die Restaurants und Bars sind nur einen Steinwurf weit weg und einmal in der Woche wird hier oder am zentralen Platz der Markt abgehalten. Wer es ruhiger mag, findet nur wenige hundert Meter weiter südlich La Calilla, eine kleine von Felsen eingerahmte Badebucht.

Unberührte Buchten am Cabo

Von San Jose führt in südwestlicher Richtung eine unbefestigte Straße, die rund 10 Kilometer in Richtung der Landzunge des Cabo de Gata führt. Entlang der Piste liegen rund ein Dutzend unberührter Buchten wie Perlen auf der Schnur. Die Parkplätze an den Buchten, so vorhanden, bieten nicht viele Stellplätze. Vor allem zur Hochsaison lohnt es sich, den Bus zu nehmen, der im Halbstundentakt ab San Jose verkehrt.Zumal zur Hochsaison Barrieren aufgebaut werden und die Benutzung der Piste kostenpflichtig wird.

Der Bus hält an den Zuwegungen aller Buchten. Dann ist es beispielsweise nur ein rund zehn- oder fünfzehnminütiger Fußweg bis zur Playa de los Genoveses. Die Sonne brennt von einem tiefblauen Himmel und das Gestrüpp aus Kakteen und Zwergpalmen lässt keinen Zweifel daran, dass Regen hier absolute Mangelware ist. Umso überwältigender ist der Anblick des Strandes. Eine vielleicht 1000 Meter lange Sandsichel am azurblauen Meer, zu beiden Enden pittoresk von Felsen eingerahmt.

Und wer auf den Geschmack gekommen ist, kommt das nächste Mal nicht über die Straße, sondern über einen kleinen Fußweg, der am südlichen Ende von San Jose beginnt. Sozusagen gleich ums Eck von Los Genoveses, nur zwei oder drei Kilometer entfernt, liegt eine Bucht, die fast noch spektakulärer ist.

Die Playa de Monsul mit ihrem lichtgrauen feinen Sand und den malerischen Felsen aus erstarrter Lava ist ein heißer Anwärter auf den Titel schönster Strand Spaniens. Leider hat sich das inzwischen auch schon etwas weiter herumgesprochen. Doch in die meisten anderen Buchten verirren sich viel weniger Menschen. Sie sind der perfekte Rahmen für ganz persönliche Robinsonaden.

Wie etwa die Playa del Barronal, die nur über einen Fußweg, der über einen Hügel führt, zu erreichen ist, oder die Cala Carbon, die kleinste und am weitesten von San Jose entfernte Bucht. Naturpark, beziehungsweise naturbelassene Buchten heißt im Umkehrschluss aber auch, dass man in der Regel keine Bewirtschaftung oder sonstige Infrastruktur vorfindet. Besonders Wanderer und Radfahrer müssen reichlich Wasser auf ihren Exkursionen mitführen.

Flamingos in Spanien

Ein richtig quirliges Strandleben gibt es außer in San Jose hauptsächlich etwas nördlich vom Cabo de Gata selbst. Hier liegen die Playas de Cabo de Gata. Ein mehrere Kilometer langer, breiter Sandstrand unterteilt sich in drei Anschnitte, die – von Nord nach Süd – Playa de San Miguel, Playa de la Almadraba und Playa de Fabriquilla genannt werden. Über einige Kilometer erstrecken sich entlang der Strände flache Dünen. Die Mühe sie zu erwandern lohnt wegen des Blicks auf die dahinter liegenden Salinen mit ihren farbenprächtigen Bewohnern, den Flamingos.

Am nordwestlichen Ende, gleich beim Torre San Miguel, gibt es direkt am Strand ein Restaurant und eine Bar. Der ideale Platz für einen Sundowner und zum Pläne schmieden, welchen Teil des Naturparks man am folgenden Tag erkunden will. Und wem es zu heiß ist, der kann abtauchen und die bunte Unterwasserwelt rund ums Cabo de Gata entdecken. (Text: Lutz Kaulfuß 2/12 – Bild: 123rf.com )

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