Ecuador: Das Erbe der alten Künste in Quito

Ecuador: Die Hüte erzählen ihre eigenen Geschichten. Sie sind ein tolles Quito-Souvenir mit Stil

Ecuador: Die Hüte erzählen ihre eigenen Geschichten. Sie sind ein tolles Quito-Souvenir mit Stil

Das historische Zentrum der Stadt Quito in Ecuador wirkt berauschend lebendig. Das liegt vor allem an den Quiteños, den Bewohnern der ecuadorianischen Hauptstadt, und an ganz besonderen Handwerkern, die die alten Künste Quitos bewahren und für Gäste erlebbar machen. fliegen-sparen.de stellt die traditionelle Handwerkskunst der Stadt vor…

Mehr als ein Dutzend Werkstätten, Ateliers und historische Läden ermöglichen Besuchern eine Reise in die Vergangenheit und das Zusammentreffen mit Menschen, die mit ihrem Handwerk alte Traditionen vermitteln. Die monumentale Altstadt Quitos, die von der UNESCO als erstes Weltkulturerbe anerkannt wurde, erhält erst durch diese Kulturbewahrer, durch ihre persönlichen Geschichten und Fertigkeiten ihren Charme. Die Altstadt von Quito ist ein idealer Ort für die Entdeckung der alten Künste. Hier können Besucher die Stadt durch die Augen ihrer Bewohner sehen.

Die Erdnuss-Snacks von „Cruz Verde“

In einem Hinterhof in Quitos Stadtteil San Roque brutzeln Zucker, Erdnüsse, Honig und andere, geheime Zutaten in einem riesigen Kupferkessel, der über 100 Jahre alt ist. Geduldig und mit ruhigen Bewegungen verarbeitet Luis Banda die verschiedenen Zutaten bei großer Hitze zu dem beliebten weißen „Colaciones“-Kügelchen, die bereits in der dritten Generation ausschließlich von der Familie Banda hergestellt werden. „Colaciones“ sind stadtbekannt und werden bis heute von Luis persönlich in Handarbeit hergestellt. In einem stundenlangen Prozess röstet Luis seine Erdnüsse, fügt Gewürze und selbstgemachten Zuckersirup hinzu und schwenkt die Nüsse immer wieder in der süßen Panade. Seine offene Werkstatt liegt an den Straßen Bolívar und Imbabura mitten im Zentrum Quito’s.

Die Geheimnisse der Kräuter

Auch Emma Lagla betreibt in der Altstadt einen kleinen Laden und führt bereits in der vierten Generation eine Tradition fort, die in der heutigen Zeit etwas Besonderes ist: Genau wie ihre Vorfahren hat sie die Gabe, mit Kräutern und Blütenessenzen zu heilen. An der Plaza de Santa Clara, zwischen den Straßen Cuenca und Benalcázar, können sich Kunden täglich von Emma behandeln lassen und werden von ihren Fähigkeiten und ihrer Hingabe beeindruckt sein. Gäste nehmen bei Emma gern ein Reinigungsritual in Anspruch, das negative Gedanken vertreibt und den Körper entspannt.

Restaurationen aus der Werkstatt Carrión

Rocio hat ihr Handwerk von ihrem Vater Alfredo Carrión gelernt, der in Quito unter dem Namen „Die Wunderhand“ bekannt war. In ihrem Studio im Stadtteil San Roque werden seit 65 Jahren Heiligenbilder und -figuren restauriert. Aber Rocio und ihr Mann, deren Werkstatt an den Straßen Imbabura und Rocafuerte liegt, sind nicht nur auf Engel, Heilige und Jungfrauen spezialisiert. Zu ihnen kommen auch Menschen mit schwer heilenden Narben und Wunden. Rocios Vater machte die verblüffende Entdeckung, dass die Farbe, die zum Aufarbeiten der Heiligenbilder verwendet wird, die Narbenbildung vermindert und die Heilung beschleunigt.

Hüte, die Geschichten erzählen

Luz versteht ihr Handwerk, seit sie acht Jahre alt ist. Auch ihr Mann Segundo Ocaña ist ein Meister des Hutmachens und stellt mit ihr zusammen über 70 verschiedene Arten von Filzhüten her. Die aufwändig verarbeiteten Exemplare verkaufen Luz und Segundo in ihrem Hutladen „Sombrerería Pilarcita“ zwischen den Straßen Rocafuerte und Cuenca. Bekannte Persönlichkeiten aus Quito wie der ehemalige Präsident Velasco Ibarra trugen bereits Segundos Kreationen. Diese Hüte sind ein tolles Quito-Souvenir mit Stil.

Die Eisdiele „San Agustín“

Im Jahr 1895 eröffnete der Eisladen „San Agustin“ in Quito. Er wurde schnell zu einem beliebten Treffpunkt der Büroangestellten, Intellektuellen und Politiker. Eine der Spezialitäten, die jeder Gast probieren sollte, ist das „Helado de paila“. Dafür werden der Saft frischer Früchte, die in Ecuador ohnehin schon viel aromatischer schmecken als in Deutschland, mit Eis von Gletschervulkanen in einem Bronzekessel so lange von Hand verrührt, bis Eiscreme entsteht – eine absolute Delikatesse in Quito.

Der Hutmacher von La Ronda

Der Hutmacher Luis Lopez und seine Familie führen ihre Werkstatt „Humacatama“ in Quitos historischer Straße La Ronda bereits seit den 1940er-Jahren. Hier gibt es nicht nur die berühmten Panamahüte, „Sombreros de paja toquilla“, die eigentlich aus Ecuador stammen, sondern auch ausladende Sonnenhüte und Tirolerhüte. Don Luis fertigt außerdem Trachten aus der Kolonialzeit an, in denen Besucher sich fotografieren lassen können, um so ein ganz besonderes Andenken mit nach Hause zu nehmen.

Die Klavierklinik in La Ronda

Huberto Santacruz bezeichnet sich selbst als „Chirurg für antike Klaviere“. In seiner „Klavierklinik“ in La Ronda stehen wertvolle alte Instrumente, die er mit viel Liebe restauriert. Da er ausschließlich Originalteile verwendet, um den unverwechselbaren Klang eines Instruments wieder herzustellen, kann es Jahre dauern, bis Huberto einem alten Instrument neues Leben eingehaucht hat. Seine Besucher empfängt Huberto, der auch als Klavierlehrer arbeitet, gern am Pianoforte. Er spielt mit Vorliebe alte Musikstile aus Quito, die in Europa weitgehend unbekannt sind.

Historisches Holz-Spielzeug

Ein gelernter Spielzeugmacher wie Jorge Rivadeneira kann auf seiner Drehbank bis zu 200 verschiedene Spielzeuge aus Holz herstellen, von einfachen Kreiseln und dem typisch südamerikanischen Holzspielzeug Perinola bis zum Zeichentisch. Jorge hat sein Handwerk von seinem Vater gelernt, der seinen Beruf bereits ausübte, als es in Quito noch kein elektrisches Licht gab und die Drechselbank noch durch menschliche Kraft angetrieben werden musste. Es überrascht wenig, dass Jorge das Spielzeug nicht nur fertigt, sondern selbst ein Meister darin ist, den Kreisel tanzen zu Lassen. Er besitzt einen Weltmeistertitel und hat 38 verschiedene Techniken kreiert, um das Holzspielzeug zum Rotieren zu bringen. (pm – Bild: FVA Quito)

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