Asien

Sharjah – Kulturhauptstadt am Golf

Sharjah

Im Gegensatz zur ziemlich austauschbaren Hightech- Modernität der reichen Nachbar-Emirate ist die Architektur in Sharjah unverwechselbar „arabisch“.

Die Architektur im Emirat Sharjah ist unverwechselbar „arabisch“. Daneben punktet die Stadt am Golf mit prächtigen Museen, stimmungsvollen Märkten und den schönsten Moscheen des Landes. Und in den Exklaven am Golf von Oman lockt Natur pur. fliegen-sparen.de unterwegs in dem eindrucksvollen Emirat am Golf.

Ohne den Hinweis des Taxifahrers hätten wir gar nicht mitbekommen, ab wann wir uns in „Sharjah“ befinden.* Dubai, auf dessen Flughafen wir gelandet sind, ist mit Sharjah, der Hauptstadt des gleichnamigen Nachbaremirats längst zusammengewachsen. Die himmelstrebende Bebauung ist hüben wie drüben modern und zweckmäßig. Allerdings ist sie in Sharjah nicht so ultramodern und nicht so mondän, wie in Dubai.

Das macht sich auch im Preis bemerkbar. Die Hotels und Restaurants sind durchweg erheblich günstiger, als in der Glitzermetropole. Auch die Souks bieten hier noch ganz andere Preise. Aber nicht nur die Kosten für die Souvenirs machen den Unterschied. Kenner behaupten, in Sharjah locken die stimmungsvollsten Märkte der Vereinigten Arabischen Emirate. Gleich im historischen Zentrum steht eines der besten Beispiel dafür.

Der Souk Al Asra an der Hisn Avenue gilt als der älteste der Emirate. Im Inneren bieten über 80 Geschäfte feil, was das Touristenherz begehrt. Zwischen geweißten Lehmwänden und auf Holzregalen werden die Waren stimmungsvoll präsentiert. Kupfer- und Silberarbeiten, Schmuck, arabische Gewänder und traditionelle Heilkräuter. Zudem bietet ein kleines, sehr einfaches Kaffeestübchen Gelegenheit zur Regeneration zwischen all dem Stöbern in den Geschäften. Gleich ums Eck vom Souk gibt es das Al Hisn Fort zu besichtigen.

Sharjah: Zwischen Tradition und Moderne

Das trutzige, knapp 200 Jahre alte „Schloss“ von Sharjah wird ringsum von modernen Hochhäusern überragt und doch zieht es alle Blicke auf sich. Die ehemalige Residenz der heute noch regierenden Herrscherfamilie Al Qasimi ist bis auf Freitage für Besucher geöffnet. Zwar wohnen die Al Qasimis schon längst woanders, bestimmen aber immer noch recht unumschränkt die Geschicke von Stadt und Land. Da Sharjah nicht ganz so reich mit Erdölvorkommen gesegnet ist, wie Abu Dhabi oder Dubai, konnte es in den letzten 50 Jahren mit deren rasanten wirtschaftlichem Aufstieg nicht mithalten.

Doch am Sharjah Creek wollte man zumindest die kulturelle Führung behalten und besann sich auf arabische und islamische Werte. Eine reiche Museenlandschaft entstand, deren Aushängeschilder das Museum für Islamische Zivilisation und das Kalligraphie-Museum sind. Zudem ist im Gegensatz zur ziemlich austauschbaren Hightech- Modernität der reichen Nachbarn auch die Architektur in Sharjah unverwechselbar „arabisch“.

Moscheen in Sharjah

Vor allem beim Moscheebau feiert Sharjah geradezu eine Renaissance des klassischen Stils. Die Moscheen gelten als die schönsten in den Emiraten. Die sehenswertesten von ihnen sind sind nicht nur innen und außen äußerst pittoresk, sondern dazu noch sehr effektvoll ins Stadtbild positioniert. Die Al-Noor Moschee und die Majaz Moschee spiegeln sich in der Kahled-Lagune und die Qanat Al Qasba Moschee liegt am Qasba Kanal. Durch ihre gelungene Beleuchtung ist sie zudem nachts besonders eindrucksvoll. Allerdings erfahren vor allem Touristinnen, selbst wenn sie nicht alleine reisen, ziemlich schnell die Kehrseite der Medaille.

Die Besinnung auf die „Islamische Zivilisation“ ist keineswegs nur fotogene Folklore. Sharjah ist das konservativste der sieben Emirate. An öffentlichen Stränden ist es Frauen verboten, sich in irgendeiner Form von Badekleidung zu zeigen. Das ist nur an Hotelstränden gestattet. Außerhalb der Hotels und Resorts sind kurze Röcke und schulterfreie Shirts ebenfalls völlig tabu. Zudem gilt generell ein striktes Alkoholverbot, auch für Touristen und selbst innerhalb der Hotels.

Shoppen und Freizeit in Sharhaj

Wer sich damit anfreunden kann, das Sonnenbad am Hotelstrand zu nehmen und „zum Trinken“ bei Bedarf in eines der Nachbaremirate zu fahren, kann in Sharjah viel preiswertere Abwechslungen finden, als in Dubai. Gleich neben der Qasba Moschee liegt beispielsweise zu beiden Seiten des Kanals einer der beliebtesten Freizeitkomplexe der Stadt. Von hier starten Fähren, die sich zum preiswerten Sightseeing durch Hafen und Lagunen eignen. Vor allem aber locken die stimmungsvollen Arkaden von Al Qasba zum Bummeln und Verweilen. In den Cafés und Restaurants, sowie bei wechselnden Ausstellungen amüsiert man sich besonders in den Abendstunden. Und quasi zum Desert gibt es eine Fahrt im Riesenrad mit prächtiger Aussicht.

Tagsüber ist in Sharjah genau wie in den Glitzeremiraten das Shopping zur Freizeitbeschäftigung Nummer Eins avanciert. Für ausgiebige Einkaufstouren eignen sich mehrere Malls. Besonders empfiehlt sich der Central Market, der häufig auch wegen seiner blauen Tonnendächer Blauer Souk genannt wird. Gerühmt wird der Blaue Souk für die Qualität und die günstigen Preise von Teppichen. Wem es eine Nummer kleiner reicht, wird in der riesigen Warenpalette zwischen Kunsthandwerk und moderner Unterhaltungselektronik garantiert fündig.

Ausflug zu den Exklaven Sharjahs

Ist der Sharjah-typische Dreiklang aus Moscheen, Märkten und Museen zur Genüge ausgekostet, ist es Zeit für einen Abstecher in eine der Exklaven von Sharjah. Als einziges der sieben Emirate besitzt Sharjah Territorien an beiden Küsten der Halbinsel: Sharjah Stadt am Arabischen Golf und die Exklaven Khor Fakkan und Kelba am Golf von Oman. Allein schon die Ausblicke während der Fahrt durchs wildzerklüftete rote Hajargebirge lohnen die Unternehmung. An der Küste angekommen, sieht man, dass hier der Tourismus im Gegensatz zur Westküste noch in den Kinderschuhen steckt.

Reist man nicht gerade im Sommer an, stehen außer Baden und Tauchen auch Kletter- und Wandertouren, sowie Mountainbikefahrten im Hadjargebirge auf dem Programm. Aber keinesfalls entgehen lassen sollte man sich eine Kayaktour durch die Mangroven von Kelba. Nicht nur ein für die Arabische Halbinsel völlig einzigartiger Naturgenuss, sondern auch der beste Kontrast- und Schlusspunkt zu den urbanen Erlebnissen in Sharjah Stadt. (Text: Lutz Kaulfuß 2/12 – Bild: Sharjah Commerce and Tourism Development Authority)

* Die englische Schreibweise „Sharjah“ ist bei deutschen Veranstaltern und auf deutschsprachigen Internetseiten immer häufiger zu finden. Daher wird sie auch in diesem Artikel anstelle der deutschen Schreibweise „Schardscha“ benutzt.

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