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Azoren: Highlights für Aktivurlauber

Herrliche Naturlandschaften: Die Azoren sind das Ziel für Wanderer und Aktivurlauber

Herrliche Naturlandschaften: Die Azoren sind das Ziel für Wanderer und Aktivurlauber

Kraterseen, Vulkane und viel Kultur: Die neun Inseln der Azoren versprechen Urlaubern einen Aktivurlaub der besonderen Art. fliegen-sparen.de mit den besten Tipps.

Die aus insgesamt neun vulkanischen Inseln (Santo Maria, Sao Miguel, Pico, Faial, Sao Jorge, Terceira, Graciosa, Flores und Corvo) bestehende Inselgruppe der Azoren liegt im Atlantischen Ozean, etwa vier Flugstunden von Deutschland entfernt.

Die Azoren, als Urlaubsinseln, sind von einer rauen, wilden Schönheit. Für Naturliebhaber und Wanderer präsentieren sie ein Paradies genauso wie für Segler, Taucher, Angler und Sportfischer. Die Azoren sind eigentlich keine ausgesprochenen Badeinseln, trotzdem findet man hier sandige Strände, romantische Buchten und Naturschwimmbecken und vor allem heiße Quellen mit heilender Wirkung. Auch Golfer und Höhlenwanderer haben hier ihren Spaß.

Azoren: Eine wechselvolle Geschichte

Nach der Entdeckung von Santa Maria und Sao Miguel 1427 durch portugiesische Seeleute bekamen die bis dahin unbewohnten Inseln eine strategische Bedeutung. Die schnell wachsende Bevölkerung (Portugiesen, Mauren, Juden, Franzosen und Engländer) kam durch den erfolgreichen Anbau von Getreide und Färberwaid (Färberpflanze) zu einigem Wohlstand.

Von 1580 bis 1642 gerieten auch die Azoren unter spanische Herrschaft. Da im 16. und 17. Jahrhundert viele Schiffe auf dem Weg zur Neuen Welt hier Station machten und immer wieder überfallen und ausgeplündert wurden, mussten auf den Azoren zahlreiche Bollwerke gegen die Piraten errichtet werden.

Nachdem ab 1700 die Färberpflanzen nicht mehr gefragt waren, wechselte man auf den Inseln zur Kultivierung von Orangen über. Zum Wirtschaftswunder im 18. und 19. Jahrhundert trugen auch der florierende Weinbau und die amerikanischen Walfänger bei. Mitte des 19. Jahrhunderts fielen die Orangenplantagen und Weinstöcke diversen Krankheiten zum Opfer und die blühende Wirtschaft brach zusammen. Das bedeutete den Anfang einer großen Auswanderungswelle nach Kanada und Amerika.

Ab 1893 wurde in der Stadt Horta auf der Insel Faial das erste Untersee-Telefonkabel von Amerika nach Europa gelegt und so entwickelte sich die Stadt zu einem wichtigen Knotenpunkt zwischen neuer und alter Welt. Ein Jahr nach Portugals Nelkenrevolution erhielten die Azoren 1975 einen autonomen Status mit eigener Regierung (Sitz in Ponta Delgada, das Parlament befindet sich in Horta).

Sao Miguel: Die „Grüne Insel“

Sao Miguel ist mit einem Gesamtgebiet von 759 Quadratkilometern und 133.800 Einwohnern die größte und bekannteste Insel des Azoren-Archipels. Zwischen zwei Bergketten liegen grüne Weiden und Wälder. Imposante Vulkane und geheimnisvolle Seen gehören zu den typischen Landschaftsbildern.

Ein Highlight ist der Lagoa das Sete Cidades (See der sieben Städte): Dieser größte See der Azoren besteht eigentlich aus zwei Seen, die sich in dem Krater eines inaktiven Vulkans befinden. Der Legende nach lebte hier eine Prinzessin, die sich in einen Schäferjungen verliebte. Doch ihr strenger verwitweter Vater verbot ihr, sich mit ihm zu treffen. Als die Prinzessin dem Jungen über den Befehl des Vaters erzählte, weinten beide so sehr, dass aus den Tränen zwei Seen entstanden sind: ein grüner (die Augenfarbe der Prinzessin) und ein blauer (Augenfarbe des Jungen). Den schönsten Blick auf die zwei Seen hat man vom Pico do Carvao.

Vale das Furnas (Furnas-Tal)

Hier kann man den großen Kratersee mit heißen Quellen besuchen oder den berühmten Furnas-Eintopf kosten. Ein Besuch im Park Terra Nostra mit den exotischen Pflanzen und Bäumen, kleinen Flüssen und Teichen lohnt sich auf jeden Fall. Ein natürliches Schwimmbecken mit eisenreichem Wasser bietet ein ungewöhnliches Badeerlebnis. Ein weiteres Highlight ist der Lagoa do Fogo (Feuersee). Im Jahr 1974 wurde er zum Naturschutzgebiet erklärt, um seine wilde Schönheit und Einzigartigkeit zu bewahren. Hier haben sich seltene Pflanzen und Tiere angesiedelt.

Jede Menge Freizeitangebote

Diese Insel Sao Miguel komprimiert die Highlights der Azoren. Hier wird nicht nur Ananas gezüchtet, sondern auf Europas einziger Teeplantage Tee gepflückt. Die auf der ganzen Insel verteilten Naturschwimmbäder mit ihrem kristallklaren Wasser und warmen Dämpfen haben eine wohltuende Wirkung.

Sao Miguel verfügt über eine erstklassige touristische Infrastruktur mit Freizeitaktivitäten und Sportangeboten, sowohl an Land (Bergsteigen, Golfspielen, Ausflüge mit Quads, Jeep-Safari, Kletterkurs, Höhlenforschung, Gleitschirmfliegen u.v.m.) als auch auf dem Wasser (Kajakfahren, Hochseeangeln, Delfin- und Walbeobachtung). Auch die Strände am Atlantik bieten angenehme Badevergnügen wie an der Praia do Pópulo oder der Vinha da Praia.

Sao Miguel/Ponta Delgada: Prächtig!

Die erste Hauptstadt der Insel Sao Miguel war Franca do Campo. Nach deren Zerstörung durch ein starkes Erdbeben im Jahre 1522 wurde 1546 Ponta Delgada zur neuen Capital gewählt. Die bis heute charakteristische Architektur mit imposanten Herrenhäusern und prunkvollen Kirchen wurde im 18. und 19. Jahrhundert geprägt.

Beeindruckende Kirchen & mehr

Igreja de Sao Sebastiao (Kirche Sankt Sebastian): Diese Kirche, im 16. Jahrhundert gegründet, wurde im spätgotischen Stil erbaut. Die Sakristei ist mit blauen Azulejo-Fliesen verziert, die aus dem17. Jahrhundert stammende Einrichtung und die Bankreihen wurden aus brasilianischem Jacaranda-Holz hergestellt.

Igreja do Colégio dos Jesuitas (Kirche der Jesuitenschule): Mit seiner grau-weiß getünchten Barockfassade sieht dieses Gebäude wie ein elegantes Aristokraten-Stadthaus aus. Die Kirche wird auch Allerheiligen-Kirche genannt, da der Grundstein an Allerheiligen (am 1. November 1592) gelegt wurde. Sie gehörte dem Jesuitenorden, bis die Jesuiten Mitte des 18. Jahrhunderts vertrieben und die reiche Sammlung geplündert wurde.

Praca 5 de Outubro (Platz des 5. Oktober): Der wichtigste Bau auf diesem Platz ist die fantastische Renaissance-Festung Fortaleza de Sao Bras. An diesem Platz befindet sich auch das Kloster der Hoffnung (Convento da Esperanca). Die Kirche des Klosters beherbergt die berühmte Christusstatue, die bei der Prozession am Fest Senhor Santo Cristo dos Milagres durch die Menge getragen wird.

Jardim António Borges (Park António Borges): Romantischer Garten mit der größten Grünfläche in Ponta Delgada. António Borges Medeiros war ein begeisterter Botaniker im 19. Jahrhundert, der besonders daran interessiert war, neue Arten auf seine Insel einzuführen. Sein Anwesen wurde somit zu einem vielfältigen Park, wo alle, die Natur und Ruhe mögen, wunderbare Spaziergänge machen können. (Text: Maria Lujza Brandt, 4/12, Bild: ATA Tourismusverband der Azoren)

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