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Belgrad: Die Königsschlösser in Dedinje

Schöne Aussicht auf Belgrad, wo die Sava in die Donau fließt

Schöne Aussicht auf Belgrad, wo die Sava in die Donau fließt

Im Belgrader Nobelvorort Dedinje erhalten Besucher bei der Besichtigung von zwei Schlössern mit jeweils ganz eigenem Charakter einen Einblick in das Leben der serbischen Königsfamilie. fliegen-sparen.de auf Stipvisite in der Hauptstadt Serbiens.

In einer weitläufigen Parklandschaft im Belgrader Nobelviertel Dedinje können Besucher architektonische Juwele entdecken, die mit zahllosen Kunstobjekten ausgestattet sind. König Alexander I. von Jugoslawien (1888-1934) ließ in Dedinje eine großzügige Anlage mit zwei Schlössern errichten.

Der in einer Parklandschaft eingebettete königliche Komplex befindet sich seit dem Jahr 2000 wieder im Besitz der ehemaligen serbischen Königsfamilie, die nach langen Jahren im Exil 2001 nach Serbien zurückkehrte. Früher war der Besuch dieser prachtvollen Königsresidenz nur wenigen vorbehalten, heute steht sie allen Interessierten offen, die sich mit ein wenig Glück sogar persönlich mit Kronprinz Alexander II. und Mitgliedern seiner Familie unterhalten können.

Belgrad: Der königliche Palast

Eine der herausragenden Merkmale der königlichen Anlage in Dedinje ist, dass hier zwei völlig
unterschiedliche Paläste liegen, die sich sowohl im Stil als auch in der Funktion unterscheiden. Im nördlichen Teil der Anlage liegt der königliche Palast, der im serbisch-byzantinischen Stil errichtet wurde. Die Arbeiten begannen in 1924 und wurden im Jahr 1929 vollendet; von diesem Moment an wurde der Palast die private Residenz von König Alexander I. und Königin Maria.

Der Eingangsbereich zeigt Elemente aus der mittelalterlichen serbischen Kunst, während der Blaue Salon französischen Salons aus dem 18. Jahrhundert nachempfunden ist. Das königliche Esszimmer und die Bücherei sind mit Details aus der Renaissance dekoriert. Der Salon der Hochzeitsgeschenke von König Alexander I. und der Königin Maria zeigt Kunstwerke der italienischen Renaissance.

Einer der Höhepunkte einer Palasttour ist der Besuch des Souterrains, wo aufwendig dekorierte Räumlichkeiten mit Motiven nach russischer Tradition den Besucher erwarten. Die Decken sind mit
reichhaltigen Fresken dekoriert, es gibt eine Reihe von Zimmern für private Gespräche und soziale Anlässe, darunter gar ein privates Kino. Mehr als ein halbes Jahrhundert galt dieser Bereich als eine Art „verbotene Stadt“ und gewährt heute einen Einblick in die Opulenz und Abgeschirmtheit des royalen Lebens.

Königliche Kapelle: Ausblick auf Belgrad genießen

Die königliche Kapelle ist über einen Säulengang direkt mit dem königlichen Palast verbunden. Ihr Inneres ist reich mit Fresken dekoriert, die nach Zeichnungen von russischen Malern gemalt wurden, die zuvor durch ganz Serbien reisten und dabei die schönsten Fresken von Serbiens mittelalterlichen Klöstern aufzeichneten. Von hier genießt man einen guten Blick auf die grüne Umgebung von Belgrad. Architektonisch ist die Kapelle unter anderem durch die königliche Kirche in dem Kloster von Studenica beeinflusst, das als Wiege des serbischen Königreichs angesehen wird.

Der Weiße Hof in Dedinje

Im südlichen Teil der königlichen Anlage in Dedinje liegt der sogenannte Weiße Hof, ein weiterer Palast im neoklassischen Stil, den König Alexander I. 1936 für seine drei Söhne errichten ließ. Der Weiße Hof beeindruckt Besucher durch seine schlichte Eleganz, Harmonie und symmetrische Präzision im Design. Hier sind einige Meisterwerke europäischer Kunst ausgestellt wie etwa Designelemente aus der Periode von Luis XV. und Luis XVI. Einst war hier auch die Residenz des Staatspräsidenten des ehemaligen Jugoslawiens, Josep Broz Tito.

Reisetipps für Belgrad

Belgrad ist auch Mittelpunkt der serbischen Kultur, Bildung und Wissenschaft. In der Stadt finden Urlauber die meisten nationalen Institutionen aus den Bereichen Wissenschaft und Kunst wie beispielsweise die Serbische Akademie der Wissenschaften und Künste, die im Jahr 1886 als Serbische Königliche Akademie gegründet wurde. Oder auch die Nationalbibliothek des Landes, das Nationale Museum sowie das Nationaltheater. Unbedingt besichtigen sollten Belgrad-Reisende die Belgrader Festung, die als das älteste kulturhistorische Denkmal der Stadt gilt, das Künstlerviertel Skadarlija, den Hof der Fürstin Ljubica oder die Kirche des Heiligen Sava.

Wer Abwechslung sucht, kann auf der zweieinhalb-stündigen Belgrad Underground Tour auf unterirdischen Pfaden die Geschichte der Stadt entdecken. Zahlreiche Hölen und Tunnel sowie Brunnen wurden in den letzten 300 Jahren von Österreichern, Serben und Deutschen gegraben. Highlights der Tour sind ein Armeebunker Titos aus der Zeit des Kalten Krieges, ein Schießpulver-Lager gebaut von den Österreichern zur Abwehr gegen das Türkische Reich und ein Weinkeller aus der Zeit der Unabhängigkeit der Serben von den Türken im 19. Jahrhundert. (pm – Bild: NTOS/ B.Jovanovic)

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