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Marrakesch: Bummel durch die Medina

Markt in Marrakesch

Markt in Marrakesch

Marrakesch verzaubert wie eine Stadt aus 1001 Nacht. Der orientalische Flair der Medina verzaubert mich gleich. Hier stelle ich Ihnen ein paar Eindrücke vor.

Der Platz vor dem meistfotografierten Gebäude Marokkos ist der beste Ausgangspunkt für einen Bummel zum „Djamâa el-Fna“ und in die Medina mit ihren Gässchen, Plätzen und den Händlern, die in den Souks manchmal aufdringlich, aber viel zurückhaltender als früher, ihre meistens gefälschten Waren, aber sehr versteckt auch orientalische Antiquitäten anbieten. Hier fanden 1954 Hollywoodregisseure wie Alfred Hitchcock („Der Mann, der zuviel wusste“), Rainer Werner Fassbinder 1975 („Faustrecht der Freiheit“) oder 2010 Michael Patrick King für „Sex and the City 2“ wichtige Kulissen.

Es ist diese bunte Mischung aus Farben, Fakes und Folklore, die Marrakesch zum beliebtesten und spannendsten Städteziel Afrikas und des Orients macht. Das war die Stadt schon einmal vor rund 40 Jahren, als Promis wie der Modezar Yves Saint Laurent (1936 – 2008) oder Krupperbe Arndt von Bohlen und Halbach (1938 – 1986) dort Paläste kauften und renovieren ließen. Danach bröckelten die deutschen Besucherzahlen, bis der junge König Mohammed VI. (45), seit 1999 in Amt und Würden, mit seinem „Plan Azur“ und Milliardeninvestitionen für Aufwind im Touristengeschäft des ganzen Landes sorgte. In Marrakesch, auch „die roten Perle Marokkos“ genannt, wurden Millionen Rosenbüsche gepflanzt, prachtvolle Alleen und Parks mit mehr als 130 000 Dattelpalmen angelegt.

Sogar der schrille und für viele Europäer beängstigend wirkende Gaukler- und Garküchenplatz „Djamâa el-Fna“, seit 2001 UNESCO-Weltkulturerbe,  wurde aufgepeppt und geordnet. Die orientalisch-exotische Atmosphäre mit Feuerschluckern, Märchenerzählern, Wahrsagern und Wasserverkäufern, Garküchen und bunten Gewürz-, Obst- und Gemüseständen blieb zwar erhalten, aber alles wurde übersichtlicher und sauberer. Jede Berufsgruppe hat heute ihren Platz. Es gibt eine „Fressgasse“, die Obst- und Saftmeile, die Gaukler- und Akrobatenzone. Diskret wacht die Polizei, oft in zivil, über die Sicherheit der Urlauber. Ein Bombenattentat wie 2011 soll sich nicht wiederholen. Im riesigen Souk dahinter werden Touristen nicht mehr aggressiv in die Läden gezogen, sondern freundlich eingeladen Schmuck, Teppiche, Lederwaren oder (kopierte) DesignerKleidung zu kaufen. Handeln ist „Pflicht“. Als Tipp gilt: Bei etwa einem Drittel vom geforderten Preis beginnen, höchstens die Hälfte der ursprünglich geforderten Summe zahlen.

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Text: Wolfgang Polte
Bildquelle: Depositphotos