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Colorado & Denver wunderbar: Mesa Verde

Rocky Mountains National Park.

Rocky Mountains National Park.

Ich habe einen Trip nach Colorado & Denver unternommen. In der zweiteiligen Serie ‘Colorado & Denver wunderbar’ stelle ich euch sehenswerte Ziele in dem US-Bundesstaat vor. Diesmal Mesa Verde – die Heimat der Pueblo-Indianer.

Einen gemeinsamen Grenzpunkt gleich für vier Staaten, das gibt es nur am U.S. Highway 160. Hier treffen Utah, New Mexiko, Arizona und Colorado aufeinander. „Lauft drum herum und lest, was da steht“, ermuntern amerikanische Touristen ‚the Germans’ am Vier-Ecken-Monument. „Der rund um den Grenzpunkt in den Boden eingelassene Text gesteht jedem der vier Staaten gerade mal zwei Worte zu“. Der viergeteilte Text lautet“ Four states- here meet – in freedom – under God“

(Hier treffen sich vier Staaten in Freiheit unter Gott)“. Dabei aber gibt es einen Kniff: „Du kannst vier unterschiedliche Sätze daraus formen. Mal beginnst Du mit Gott, mal mit der Freiheit, den vier Staaten oder dem Aufeinandertreffen, es passt immer“. Und dass man hier auch im Kreis laufen soll, gehört für Amerikaner beim Besuch des Four Corners Monuments dazu: „Du kannst dann sagen, ich war in vier Staaten, ein paar Schritte genügten dafür.“

Mesa Verde – Heimat der Pueblo-Indianer

Highway 160 führt im südlichen Colorado zunächst durch eine menschenleere und trockene Landschaft. Dann aber fährt man auf ein grünes Bergmassiv zu, das 600 Meter aus dem Hügelland davor aufsteigt.

Mesa Verde ist Spanisch und bedeutet „grüner Tisch“. Hier ist damit ein Tafelberg gemeint. Aber woher kommt das Grün? „Der gewaltige Gebirgsklotz steht Regenwolken im Weg. Sie regnen hier ab“, verrät ein Film, der zwei Mal pro Stunde im Besucherzentrum des Mesa-Verde-Nationalparks gezeigt wird. Luftaufnahmen zeigen tiefe Schluchten: „Flüsse, die rund ums Jahr Wasser führen“. Das ist keine Selbstverständlichkeit in Süd-Colorado. Die Schluchten werden schon bald zum Erlebnis.


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Die Straße hinauf zur Fair-View-Lodge – die einzige Übernachtungsmöglichkeit in diesem riesigen Naturschutzgebiet – fordert den Autofahrern viel ab. „24 Kilometer extreme Haarnadelkurven“. Immerhin lohnt sich die Kurvenfahrt schon wegen der Lodge. Das ist – anders, als das aus Deutschland mitgebrachte Wörterbuch vermuten lässt – keineswegs eine einfache Hütte. US-Lodges sind gepflegte Hotels – und das mit Programm. Für das Programm ist Jim zuständig. Der drahtige Mann – er dürfte das Rentenalter schon vor ein paar Jahren erreicht haben – startet frühmorgens von der Lodge zu den Ausgrabungsstätten der Mesa.

Der Kleinbus hat eine Mikrofonanlage, Jim nutzt sie eifrig „Unterirdische Lavaströme haben hier das Land angehoben, so entstand die Mesa. Flüsse gruben 35 tiefe Canyons in die Mesa-Hochebene.“ Jims Bus hält an mehreren Ausgrabungsstellen nacheinander. „Hier haben schon lange vor Christus Menschen gelebt. An 4000 Stellen wurden Überreste ihrer Kultur gefunden“.

Eine merkwürdige Kultur. „Die haben für ihre Häuser und Kultstätten metertiefe Gruben ausgehoben und mit einem Dach abgedeckt.“ Jim darf nur zeigen, was es beiderseits der Nationalparkstraße gibt. Für die Klettertour hinab in die Canyons sind Park-Ranger wie etwa Melissa zuständig. Melissa schließt eine Tür im Maschendrahtzaun hinter parkenden Autos auf und fordert Jims Gruppe auf, ihr zu folgen: „Einer nach dem anderen, wir steigen nun zu den 1500 Jahre alten Felsenwohnungen der Pueblo-Indianer hinab“.

Einen Weg dort hinunter gibt es nicht, nur steile Treppen mit unterschiedlich hohen Stufen und nach Indianerart gebaute Leitern. „Keine Angst, bisher haben es alle geschafft.“ Es geht 100 Meter entlang der Felsen des Canyons hinab zu einem riesigen Felsüberhang. „Von Indianern angelegt, sie waren perfekte Kletterer“. Melissa gehört zu den Frauen, die mitreißend erzählen können.

Doch ihr zuzuschauen, wie sie auf verschiedene Stellen im Canyon zeigt, fällt schwer. „Wir sind hier am Cliff-Palace“, sagt sie und balanciert dabei auf einem nur fußbreiten Felsriegel – direkt vor einem Abgrund. Es stört sie nicht. „Die Pueblo-Indianer haben ihre Häuser in eine riesige waagerechte Felsspalte – man nennt das Alkoven – hineingebaut. Häuser und Türme für 100 Menschen, 150 Räume insgesamt, einschließlich der Kultstätten und Vorratskammern.“ Melissa merkt, dass einige Zuhörer unruhig werden: „Ich bin eine Bergziege, das muss man als Rangerin hier in der Mesa Verde sein.“ (Foto: Mark Byzeweski/flickr)

Colorado & Denver wunderbar – Teil 2

Text: Armin E. Möller

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