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TEST: Flugnebenkosten – Hier wird satt abkassiert

TEST: Flugnebenkosten – Hier wird satt abkassiert

TEST: Flugnebenkosten – Hier wird satt abkassiert

Flugtickets sind zwar häufig optisch günstig, doch Airlines machen mit den Zusatzgebühren richtig Kasse. Aufschläge für Koffer und Co können mehr als 230 Prozent des ursprünglichen Ticketpreises betragen.

Mal eben für eine einfache Sitzplatzreservierung 13 Euro (Tuifly) oder für die Beförderung des Fahrrads 70 Euro (Air Berlin) Hinblättern? Wer heute fliegt, wird unverhohlen zur Kasse gebeten. Selbst einfache Zusatzleistungen wie Sitzplatzreservierung oder Bordverpflegung können teurer als der eigentliche Ticketpreis werden. Werden Extra- Leistungen wie die Reservierung eines XL-Sitzplatzes und Sportgepäck hinzugebucht, verlangen einige Airlines bis zu 230 Prozent Aufschlag gegenüber des ursprünglichen Ticketpreises (siehe Tabelle).

Diesen Trend setzen die beiden Fluggesellschaften Air Berlin und Condor nun konsequent fort. Zwar mussten Passagiere beispielsweise für die Gepäckaufgabe im Billigtarif bei diesen beiden bereits extra bezahlen, doch nunmehr werden weitere Gratis-Leistungen gestrichen. Beide Flugunternehmen stellen die kostenlose Bordverpflegung auf der Kurz- und Mittelstrecke ein. Bei Condor gab es zumindest Wasser, Kaffee oder Tee bisher kostenlos. Diese Gratis-Leistung wird nunmehr nur noch bis 31. Oktober angeboten. Danach ist auch damit Schluss. Air Berlin stellte sogar bereits im September seine kostenlose Bordverpflegung (Getränke/Snacks) ein.


Airlinetest - Flugbewertungen


Was von außen betrachtet zunächst als kleines Zubrot für die Fluglinien aussieht, ist mittlerweile zum fetten Geschäft geworden. Nach vorläufigen Schätzungen erzielte die Branche weltweit Zusatzeinnahmen von annähernd 60 Milliarden US-Dollar durch Gepäckgebühren und Co im letzten Jahr. Längst mischen auch europäische Flugunternehmen kräftig mit. Laut einer Studie gehören zu den Airlines mit den meisten Zusatzeinnahmen unter anderem Ryanair, die Lufthansa-Gruppe und auch Easyjet.

Aber auch für kleinere Fluggesellschaften sind die Zusatzeinnahmen enorm wichtig. Beim ungarischen Billigflieger Wizzair machen diese Erlöse immerhin rund 36 Prozent des Umsatzes aus. Um das Geschäft mit den Extraeinnahmen stetig auszuweiten, generieren findige Fluggesellschaften immer neue Zusatzeinnahmen.
Angefangen von der Gebühr für den Vorabend Check-in (Tuifly) oder der Handgepäckgebühr (Wizzair), bis hin zur Gebühr für das Check-in am Flughafenschalter (Ryanair) – für nahezu jegliche Dienstleistungen können Kosten anfallen.

Dabei spielt es mittlerweile keine Rolle mehr, ob man bei einem Ferien-, Billigoder Linienflieger gebucht hat. Alle hier vorgestellten Fluggesellschaften haben sich längst mehr oder weniger dem Billigfliegerkonzept angenähert. Demnach muss für wichtige Sonderleistungen extra bezahlt werden. Doch die Spanne der Gebühren ist enorm, wie die Tabelle verdeutlicht. Eine einfache Sitzplatzreservierung kostet zwischen 1,50 Euro (Wizzair) und 13 Euro (Tuifly). Noch größer ist der Unterschied, wenn der Passagier Gepäck aufgeben möchte und den billigsten Tarif gebucht hat. Bei Sun Express ist das kostenlos, bei Air Berlin werden dagegen 35 Euro fällig. Wird mit Ryanair ab Deutschland nach Fuerteventura geflogen sind stolze 45 Euro pro Strecke zu bezahlen (20 Kilo).

Text: Dominik Peter Bild: 123srf

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