Clever reisen! CLUB

Colorado & Denver wunderbar: Rocky Mountains National Park.

Rocky Mountains National Park.

Rocky Mountains National Park.

Ich habe einen Trip nach Colorado & Denver unternommen. In der zweiteiligen Serie ‘Colorado & Denver wunderbar’ stelle ich euch sehenswerte Ziele in dem US-Bundesstaat vor. Diesmal den Rocky Mountains National Park.

„Sagebrush“ antwortet die junge, blonde Frau an der Rezeption des Western Riviera Lakeside Motel in Grand Lake auf die Frage, welches Restaurant sie empfiehlt. „Sagebrush BBQ & Grill – the peanut place“- ergänzt sie. Im Ort Grand Lake, direkt am Highway 34 und hier kurz vor der Einfahrt zum Rocky Mountains National Park, gibt es viele Restaurants.

Da muss man sich etwas einfallen lassen, damit die Gäste kommen. Im Sagebrush hat man erst einmal den Eindruck, sich für das falsche Haus entschieden zu haben. Es knirscht unter den Schuhen. Der Boden ist mit Erdnussschalen übersät. Warum das so ist, sieht man sofort. Auf jedem Tisch steht ein Marmeladeneimer, gefüllt mit „Peanuts“. Ein Trick im Sagebrush, in dem alle Tische besetzt sind: „Die Leute merken nicht, wenn es in der Küche mal länger dauert, sie beschäftigen sich mit dem Erdnussknacken“, sagt die Waitress, die Bier in großen Gläsern bringt. Die Karte beschreibt die Speiseangebote als „alpine“. Das muss mit „große Portionen“ übersetzt werden.

In Grand Lake sind die Amerikaner noch weitgehend unter sich, „unser Skigebiet ist von Europäern noch nicht entdeckt worden“. Das gilt auch für den Grand Lake selbst. „Ist im Winter dick zugefroren, du kannst dann über den See direkt in den Rocky-Mountain-Nationalpark wandern, der umschließt unseren Grand Lake von drei Seiten. Das hier ist das Tor des Nationalparks“. Keine fünf Autominuten nördlich von Grand Lake werden Autos auf Highway 34 gestoppt.

„20 Dollar“ fordert eine Frau in der Nationalpark-Ranger-Uniform: „This is Rocky-Mountains-National-Park“. Was es hier zu sehen gibt, verrät die National-Park-Broschüre, die sie durch das Fenster ihres Kassenhäuschens reicht: „Viele Tiere, unberührte Natur und Schnee auch im Sommer“, dazu werden fünf „Must-See Stops on Trail Ridge Road“ – die fünf besten Aussichtspunkte – empfohlen.

Auf die sechste Attraktion – „Steht so nicht im Prospekt.“ – weist die Rangerin zusätzlich hin. „Kurz hinter unserer Station steht ein Schild „Colorado River“. Da reichen ein paar Schritte und ihr steht an der Quelle des Colorado Rivers, das ist der Strom, der dem Westen der USA das Wasser bringt.“ Ein Spaziergang zu den Wapiti-Hirschen erübrigt sich.

Sie grasen am Straßenrand und lassen sich von den Autos nicht stören. Die Straße führt immer weiter bergan. Auf den dichten Bergwald folgen nun Alm-ähnliche Wiesen, die Baumgrenze liegt schon weit zurück. Auf Serpentinenstraßen wird die Gipfelregion der Colorado-Rocky-Mountains erreicht. „Das Dach und die Wasserscheide der USA, hier sind die Quellen der Flüsse, deren Wasser nach Osten in Richtung Atlantik und nach Westen zum Pazifik fließt“. Die Nationalparkverwaltung hat hier im Schneegebiet eine Stationeingerichtet, in der Schautafeln den Lauf der Flüsse und die Entstehung dieses Hochgebirges erklären oder zeigen, wo und wie Tiere hier unter dem Schnee leben.


Airlinetest - Flugbewertungen


Mit „Ihr habt Glück, wir haben erst gestern die letzten Straßenmeter hier hinauf geräumt, vorher war die Passstraße wegen Schneeverwehungen gesperrt“, weist ein Park-Ranger auf eine Tafel mit Internetadressen und Telefonnummern hin. „Wer hier in die Region der 4000er hinauffährt, muss sich immer nach der Schneelage erkundigen. Sonst kann es sein, dass man vor einer Absperrung steht.“ Über gefühlte weitere tausend Kurven geht es von hier aus hinab nach Estes Park. Während Grand Lake eine Wild-West-Stadt mit rustikalem Charme ist, entwickelte sich Estes Park zu einem vornehmen Wintersportort, der nicht zuletzt durch Horror und Stanley Hotel zu Weltruhm kam. Früher einmal war es nur im Sommer geöffnet.

Doch für den Schriftsteller Stephen King, der gerade kam, als das Haus winterfest gemacht wurde, hatte man noch ein Zimmer. Er soll sich mit dem Barkeeper, der noch mit dem Aufräumen beschäftigt war, über die angebrochenen Flaschen der Bar hergemacht haben. Möglicherweise war es ein Rausch, der ihn auf die Idee brachte, einen Roman über einen Schriftsteller zu schreiben, der sich verpflichtet, im Winter ein leerstehendes Hotel zu bewachen und dabei dem Wahnsinn verfällt? Das Buch „The Shining“ und die zweifache Verfilmung des Stoffes sorgen dafür, dass immer noch nach Kings Zimmer gefragt wird.

Colorado & Denver wunderbar – Teil 1

Text: Armin E. Möller Foto: Mark Byzeweski/flickr

Clever reisen! bestellenWeitere Reiseziele in Colorado & Denver könnt ihr in der aktuellen Ausgabe Clever reisen! 4/16 entdecken. Hier direkt online bestellen

Clever reisen! E-Paper (pdf): www.pressekatalog.de
Clever reisen! E-Paper für Kindle: www.amazon.de
Clever reisen! App für Iphone oder Ipad: itunes.apple.com/de