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USA: Auf die Harte Tour

USA extrem erleben: 50 Bundesstaaten & Herausforderungen in 5o Tagen

USA extrem erleben: 50 Bundesstaaten & Herausforderungen in 5o Tagen

Michael Wigge ist bekannt für seine skurrilen Reisen: Ob einmal quer durch Deutschland mit dem Tretroller oder ohne Geld von Berlin in die Antarktis. Nichts hält ihn auf. Diesmal hat er die 50 Bundesstaaten der USA in 50 Tagen bereist. Im “Clever reisen!”-Interview erzählt der Journalist, auf welche Herausforderungen er dabei gestoßen ist.

Wie sind Sie auf die Idee gekommen, in 50 Tagen 50 amerikanische Bundesstaaten zu bereisen?

Ich wollte die USA möglichst intensiv als Land und Kultur kennenlernen, da die USA nach wie vor einen riesigen Einfluss auf uns und die Welt haben, besonders im Wahljahr 2016. Deshalb habe ich keinen Staat ausgelassen und in jedem Staat eine Challenge gemacht, die kulturell, gesellschaftlich oder politischen Bezug hatte, teilweise aber auch sehr lustige Sachen.

So habe ich z.B. in New Orleans innerhalb von 45 Minuten im Französischen Viertel die Trompete gelernt, in Texas bin ich im gleichen Zeitrahmen zum Redneck geworden (Nacken in der Sonne verbrannt) und in Pennsylvania musste ich unter Zeitdruck Amishbauern finden, um mit ihnen auf Deutsch ein Gespräch zu führen. Aber auch die aktuelle Politik bezüglich der Wahlen hat mich sehr interessiert.

Wie ticken die Amis eigentlich politisch? So fand ich in Florida heraus, was nun genau ein Swing State ist, und in Kalifornien auf einer Trump Rally war meine Challenge, Donald Trump zu berühren.

Was war die kurioseste Erfahrung, die Sie in der Zeit gemacht haben?

Beim Grand Canyon hatte ich die Herausforderung, innerhalb einer Stunde von ganz oben nach ganz unten zu sprinten. Bei fast 2000 Meter Höhenunterschied war das der bestimmt kurioseste Sprint meines Lebens. Aber hoch war dann noch viel verrückter. Die Strecke bei glühender Hitze fünf Stunden wieder hochzulaufen, wird mir den Grand Canyon wohl lebenslang in Erinnerung halten. Ich konnte drei Tage danach kaum gehen…

Sie haben sich auferlegt, in jedem Bundesstaat eine Herausforderung zu lösen, die zum jeweiligen Staat passt.  Welche Challenge empfanden Sie am schwierigsten?

Viele Challenges hatten einen Bezug zum jeweiligen Staat, z. B. im Bundesstaat Massachusetts: Als Deutscher kann man ihn kaum aussprechen. Innerhalb von zehn Minuten musste ich von Bewohnern des Staates lernen ihn auszusprechen. Hier der Tipp für alle Leser: Das Wort bitte auseinander nehmen: Määää – sit – juice (wie der O-Saft auf Englisch) – its. Und dann hat man es!

In der Stadt Boring in Oregon musste ich eine Party schmeissen, um die Langeweile der Stadt zu vertreiben. Leider war ich nach 19.000 Kilometern in 35 Tagen so müde, dass ich langweiliger als die gesamte Stadt war.

Während der Reise haben Sie viele unterschiedliche Personen kennengelernt. Welche Begegnung ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?

Im Yellow Stone Nationalpark gab es eine Begegnung mit einem Schwarzbären, die für beide Seiten in Erinnerung bleibt. Der Schwarzbär wurde von 50 Fotografen mit großen Teleobjektiven belauert, als ich in meinem Van angefahren kam. Alle 50 Fotografen zeigten mir sehr deutlich mit ihren Zeigefingern vor dem Mund, dass ich bloß leise parken solle, um den Bären nicht zu verscheuchen.

Leider geschah mir beim Aussteigen etwas, das auf der gesamten Reise nie passiert war: Ich kam mit dem Ellbogen an die Lenkradhupe. “Huuuuuup”! Der Bär war weg und ich hatte 50 Fotografen vor mir, die am liebsten Bärensteak aus mir gemacht hätten…

Sie leben zeitweise in den USA und bezeichnen sich als Amerikafan. Was haben Sie auf Ihrer Reise über die Vereinigten Staaten erfahren, das Ihnen vorher fremd war?

Ich habe auf der Fahrt von 20.000 Kilometern super entspannte Verkehrsteilnehmer erlebt, kein Gehupe, kein Gedrängel, die “Easy Going”-Haltung der Amerikaner kommt mir sehr entgegen. Auch waren die Amis sehr offen, von mir mit Kamera interviewt zu werden, kaum Absagen.

Landschaftlich hatte ich die vielen Schönheiten des Landes auch noch nicht ganz auf dem Schirm. Die Nationalparks, Kalifornien, Alaska, Rocky Mountains, Hawaii, für jeden was dabei… Aber, die wirklichen Weiten dieses Landes konnte ich erst nach dem Trip verstehen. Nichts ist mal eben um die Ecke…

Interview: Fabio Zimmer (CR-Ausgabe 1.17)
Bildquelle: pixabay

Die Videos zur USA-Reise von Michael Wigge samt Challenges findet ihr auf seinem Blog.

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