Afrika

Namibia: Afrika mit deutschen Farbtupfern

Namibia Naukluft

Spektakuläre Landschaft: Die Naukluftberge liegen am Ostrand der Namib auf Höhe des Sesriem Canyons

Westlicher Komfort, Sicherheit, eine gute Infrastruktur, keine Jetlag-Strapazen und kaum gesundheitliche Risiken machen den riesigen Naturzoo zwischen Atlantik und Kalahari-Wüste zum idealen Einsteigerziel  für Afrika-Anfänger. Besonders für Familien mit größeren Kindern und kleinerem Zeitbudget präsentiert sich Namibia deshalb als ideales Fernreiseziel.

Kurz nachdem die Sonne gerade aufgegangen ist, herrscht Erkältungsgefahr in Namibia: Dicke Pullover, Jacken und Mützen sind angesagt, wenn es in der ältesten Wüste der Welt in die Luft geht. Wärme verbreiten alleine zwei Heißluftbrenner, doch die ist nur indirekt für das Wohlbefinden der fünf Tour-Teilnehmer bestimmt. Langsam erwacht die schlaffe Kunststoffhülle am Boden und richtet sich wie ein schlafendes Tier auf, nachdem sie sich allmählich mit Heißluft füllt.

Nun heißt es hinein in den Tragekorb und ganz gemächlich und lautlos abheben. Langsam schrumpft das winkende „Bodenpersonal“ auf Ameisengröße und die gigantischen Dimensionen dieses Ausflugs für Schwindelfreie werden an diesem klaren Morgen offensichtlich. Inzwischen gibt die Sonne jede Zurückhaltung auf und taucht alles Land in ein warmes Licht. Die Namib erwacht und zeigt dem fliegenden Urlauberquintett ihre spröde Schönheit. Rötlich schimmernde Berge ziehen vorbei, längst ausgetrocknete Flusstäler durchziehen eine menschenleere Landschaft mit kargen Büschen und Sträuchern, die sich in endloser Weite verläuft.

Über die riesigen Sanddünen legt sich ein königsblauer Himmel, gesprenkelt mit kleinen Cirrus-Wolken

Eine erhabene Stille durchdringt den perfekten Moment, nur der Brenner macht sich durch gelegentliches Knistern bemerkbar. Und irgendwo da unten steht schon das Frühstück bereit. Sekt, Kaffee und frische Sandwiches warten auf dankbare Abnehmer nach der Landung mitten in der Wüste. Nach diesem unvergesslichen Ereignis geht es am Nachmittag zurück ins nahe Swakopmund – das als Basis für eine Namibia-Reise viele Vorteile bietet.

Namibia Hohenzollernhaus

Namibia Hohenzollernhaus

Swakopmund: Afrikas deutsches Seebad

Das charmante Städtchen mit seinen vielen Stränden ist in jeder Hinsicht bemerkenswert. Eingebettet zwischen dem kalten Atlantik im Westen, der Mündung des oft ausgetrockneten Swakop River, und den heißen Sanddünen der Namib, hat sich Swakopmund sein ganz eigenes Flair bewahren können. Mit einer Seebrücke und dem weißroten Leuchtturm, dem Hohenzollernhaus und den deutschen Straßennamen wirkt die frühere kaiserliche Siedlerkolonie wie ein Seebad an der Nordsee vor hundert Jahren.
Nicht wenige der Einwohner sind Nachfahren deutscher Kolonisten, die das angenehme Küstenklima dem heißen Binnenland vorziehen. Zahlreiche Hotels und Ferienhäuser freuen sich in der Hauptferienzeit Dezember und Januar über rege Nachfrage aus Übersee und dem gesamten südlichen Afrika Danach kehrt wieder beschauliche Ruhe ein: die ideale Zeit für einen Besuch am Swakop.

Vom Swakop River nach Etosha

Rund 500 Kilometer verbinden die Reminiszenz an das deutsche Kaiserreich mit einem der schönsten Nationalparks Afrikas. Bequem gelangen Naturfans über asphaltierte Fernstraßen und Schotterpisten vom Atlantik zum Anderson Gate, ein wichtiges Einfallstor zum Etosha National Park. Für Eilige: Einige exklusive Lodges rund um Etosha betreiben sogar eigene Flugplätze, um ihren Gästen die Anreise so komfortabel wie möglich zu gestalten.
Die Trockenzeit zwischen Mai und September ist die ideale Reisezeit für den Etosha National Park. Gräser und Büsche in den Savannen rund um die riesige Salzpfanne Etosha im Norden des Landes sind vertrocknet und geben die Sicht auf eine vielfältige Fauna frei. Elefanten, Nashörner, Büffel, Löwen und Leoparden, sowie zahlreiche Antilopenarten, dazu Vögel in riesigen Schwärmen und viele mehr drängen sich dann gemeinsam um die geschrumpften Wasserlöcher. Faszinierende Szenen spielen sich vor den Augen der Besucher ab, wenn Tiere jede Scheu voreinander verlieren, um gierig ihren Bedarf am lebenswichtigen Nass zu decken.

Khorixas: In aller Abgeschiedenheit

Wem nach so viel Tierwelt der Sinn nach Kultur gekommen ist, macht auf dem Rückweg von Etosha nach Swakopmund einen Abstecher tief in die Region abgeschiedene Region Khorixas. Ist für Namibia ohnehin schon weitgehend die Abwesenheit von Menschen charakteristisch, wird diese während der Fahrt über Kies- und Sandpisten nach Twyfelfontein, so richtig spürbar. Passiert man anfangs noch vereinzelte Rinderherden, die sich an den kargen Gräsern weiden, verlieren sich mit jedem Kilometer tiefer hinein in das heiße Bergland die Spuren der Zivilisation. Doch dieser Schein trügt. Dass schon vor Tausenden von Jahren Menschen als Jäger und Sammler durch die archaische Szenerie zogen, beweisen die weltberühmten Felszeichnungen von Twyfelfontein. Mehr als 2.500 Kunstwerke haben die Buschleute der San, das Urvolk Namibias, der Nachwelt auf rötlich schimmernden Sandsteinplatten hinterlassen und zwischen den bizarren Felsen ihre Rituale abgehalten.

Sossusvlei – und ewig wandern die Dünen

Knapp sechs Stunden dauert die Fahrt von Swakopmund, diesmal in südliche Richtung. Kaum ein Bild prägt mehr die Vorstellung von Namibia als die majestätischen Riesendünen von Sossusvlei, wo sich der Tsauchab River in einem gigantischen Sandkasten verliert und es einfach nicht mehr bis zum Atlantik schaffen will. In regenreichen Jahren füllt sich das ausgetrocknete Flussbett mit Wasser und wird zu einem riesigen See, umgeben von steilen Sandwänden.
Das Leben explodiert in dieser kargen Landschaft, und man kann den Pflanzen buchstäblich beim Wachsen im Zeitraffer zuschauen – die Wüste wird grün, Pflanzensamen, die geduldig über Jahre auf ein paar Tropfen Wasser gewartet haben, sehen nun ihre Chance kommen und nutzen sie. Niemals vermutete, bunte Blütenkleider sprießen aus dem Sand. In trockenen Zeiten präsentiert sich das Sossusvlei hingegen wie eine bizarre Marslandschaft, ein nicht weniger attraktives Motiv für das Fotoalbum. (Text: Manfred Hötzer – Bild: JG Namib)

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