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Bewertungsportale: Nicht auf Fakes reinfallen

Oobah Butler in seiner Gartenlaube

Bewertungsportal ausgetrickst: Der Brite Oobah Butler (26) stellte seine vermoderte Gartenlaube als Restaurant ins Netz. Über 100 gefälschte Bewertungen machten sein Fake-Lokal zeitweise zur besten Location in London (Foto: Screenshot Social Media)

Wer online einkauft, der schaut als erstes auf den Preis und gleich danach, was andere Käufer bereits für eine Meinung hinterlassen haben. Kundenrezensionen sind zum zweitwichtigsten Kriterium für Hotels und Reisen geworden. Weil das so ist, wird auf den Bewertungsforen inzwischen leider gelogen, was das Zeug hält. Und beauftragt: 100 positive Facebook-Kommentare kosten etwa bei Fanmondo 70 Euro, für drei Tripadvisor-Empfehlungen zahlen Hoteliers bei Five-Star-Marketing ganze 29,95 Euro. Welchen Rezensionen darf man da noch trauen? Wir sagen, wie Sie echte von falschen Bewertungen unterscheiden – zehn Tipps:

1. Fake-Bewerter oder echter Gast?

Ist einer nur “Tripadvisor-Nutzer” oder steht er mit Namen, Foto und Profil im Netz? Erkennt man aus dem Profil, dass der User seit Jahren in glaubhaften Abständen Unterkünfte und Reisen bewertet? Manche Portale markieren “verifizierte Kunden”. Das sind solche, die nachweisen konnten, dass sie in dem Hotel auch wirklich gewohnt haben. Falls jemand dagegen fimoji345 heißt und täglich Dutzende von Produkten bewertet, ist wahrscheinlich etwas faul.

2. Formulierungen wie aus dem Katalog?

Erinnern Bewertungen an die Werbesprache und sind nur voll des Lobes, dann stimmt meistens etwas nicht. Echte Bewerter schreiben nämlich keine Kataloge ab. Auch wenn zahlreiche Besprechungen die immer gleichen Formulierungen verwenden, weist das auf eine bezahlte Bewertung hin. Welcher echte Urlauber würde beispielsweise schreiben: “Das Hotel begeistert durch seine bevorzugte Lage unmittelbar am fußläufig erreichbaren Strand”?

3. Ist die Beurteilung abgewogen?

Rezensionen, die ausschließlich in Superlativen schwelgen und und in einer Fünf-Sterne-Bewertung münden, sind verdächtig. Schließlich ist kaum ein Produkt auf der Welt perfekt. Da ist man besser skeptisch und checkt weitere Bewertungen im selben und auf anderen Portalen.

4. Wie viele Bewertungen liegen vor?

Je mehr Rezensionen ein Hotel hat, umso besser. 500 Bewertungen sind schwerer zu fälschen als zehn. Wer sich einen Eindruck verschaffen will, sollte stets mehrere Bewertungen durchlesen. Faustregel: mindestens drei plausible gute und drei kritische – am besten aus dem vergangenen halben Jahr. Bei einer größeren Reise oder einem wichtigen Aufenthalt natürlich mehr.

5. Wie alt sind die Bewertungen?

Hotels ändern sich schnell. Wenn die jüngste Bewertung drei Jahre auf dem Buckel hat, dann ist sie nicht mehr viel wert. Dutzende Bewertungen in einem kurzen Zeitraum machen den Kenner ebenfalls misstrauisch – sie könnten gekauft sein. Und wenn ein Bewerter innerhalb eines Tages 20 Rezensionen schreibt, geht vermutlich auch etwas nicht mit rechten Dingen zu.

(Bildrechte: Screenshot Social Media)

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Clever reisen! 1/18

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