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Deutschlands stillste Insel: Spiekeroog

Einsamer Strand auf Spiekeroog

Sogar Fahrräder sind verboten. Dafür gibt es riesigen Strand, einsame Dünen, ganz viel Sonne und frische Luft

Die Luft prickelt wie eine Champagner-Dusche auf der Haut. Es duftet nach Meer. Knapp zwanzig Minuten nach Ablegen der Fähre vom Hafenkai in Neuharlingersiel an Niedersachsens Nordseeküste taucht im Dunst eine Insel auf, die die Form eines liegenden Drachens hat: Spiekeroog.

Fast alle Passagiere sind ans Oberdeck gekommen. Sie atmen tief die salzhaltige Luft ein. Neben mir murmelt eine junge Frau: „Es ist gar nicht kalt.“ Tatsächlich, obwohl es Anfang März ist, zeigt das Thermometer an der Anlegestelle zwölf Grad plus an. Die Insel, so erfahre ich später bei einem Rundgang, liegt im Einflussgebiet des Golfstromes. Selten wird es im Winter kälter als fünf Grad plus.

Zuerst aber staunen die meisten Ankömmlinge über die vielen „parkenden“ Bollerwagen neben dem Hafengebäude. Mit diesen Handkarren werden Gepäck und Einkäufe vom Fähranleger ins Dorf gerollt. Außer dem Feuerwehrauto, einem Rettungswagen und einem Elektrokarren gibt es auf Spiekeroog keinen motorisierten fahrbaren Untersatz.

Selbst Fahrräder sind unerwünscht. Im Ortskern und auf den Wegen zum Strand sind sie verboten. Das Mitbringen vom Festland ist teuer (fast 31 Euro) Die Gründe: Der idyllische Flair in den engen Gassen und durch die Dünen soll bewahrt und Unfälle vermieden werden. Früher gab es viele Rempeleien, wenn Radfahrer nicht rechtzeitig bremsen oder ausweichen konnten. Außerdem sind die Wege so kurz, dass man kein Fahrrad braucht.

Wer auf Spiekeroog Urlaub macht, soll in ein anderes, gemächliches Jahrhundert ohne Verkehrsunfälle zurückversetzt werden. Und tatsächlich: Wenn nicht in drei Geschäften Edelmarken wie Armani oder Boss zu sehen wären, könnte man sich fast wie in der Biedermeierzeit fühlen.

Keine Hektik auf den Pflasterstraßen. Nur der Wind, das Rauschen der Bäume und das Kreischen von Dohlen und Möwen, sowie das Gurren von Tauben ist zu hören. Tosender Stille, nur die reinen Naturgeräusche. Spiekeroog gilt als die stillste Insel Deutschlands.

An den Fenstern hängen Spitzengardinen. Aus den Schornsteinen der meist einstöckigen Häuser kringelt Rauch. Die einzige Beleuchtung auf vielen Wegen ist das Licht, das aus den Häusern fällt. Es gibt keine Bürgersteige. Wie aus der Zeit gefallen fühle ich mich auf dem Weg ins Hotel.

Spiekeroog ist Deutschlands einziger Ort, der sich seit dem 17. Jahrhundert kaum verändert hat: ohne Bausünden wie in Westerland auf Sylt oder Norderney, ohne Kriegssschäden wie auf Wangerooge oder Langeroog, ohne Ballermannkneipen wie auf Borkum. Die Gemeinde steht, anders als die Dörfer der Nachbarinseln, immer noch an der gleichen Stelle fast auf der Inselmitte.

Bildrechte: Nordseebad Spiekeroog GmbH

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